Innovationen und Imitationen

06.03.2021

Kaum jemand kann sich daran erinnern, dass die Idee der Produktion von digitalen Quarzuhren in der Schweiz entstanden ist. Eben dort begannen gleichzeitig einige Firmen mit der neuen Erzeugnissen zu experimentieren, aber sie machten das sehr langsam, dabei produzierten normale Uhren im Massenausstoß und positionierten die Quarzuhren als Luxusgegenstände.

 

Das war ein verhängnisvoller Irrtum der Schweizer.

Japanische Firma Hattori (später in Seiko umbenannt) nutzte diese Gelegenheit aus und stellte schnell die Serienproduktion der Uhren neuer Generation. Die Uhren Seiko wurden schnell zum Bestseller in ihrem Segment. Die Schweizer wurden von diesem Geschäftsfeld durch deinen aggressiven japanischen Player verdrängt. Es sei zu bemerken, dass die Firma Seiko für die internationale Anerkennung ihrer Uhren mit eigenen Innovationen zurückzahlte. Z.B. am Anfang dieses Jahres begann sie die nach der Technologie E-Ink — mit dem Display aus elektronischem Papier — hergestellten Uhren zu verkaufen.

Die japanische Firma Matsushita (Werenmarke Panasonic) wurde lange Zeit „maneshita“ („Nachbilder“) genannt. Sie verfolgte folgende Strategie: Sie wartete, bis jemand von den Wettbewerbern die erfinderische Innovation entwickelte, fand Verfahren für ihre Verbilligung und Verbesserung und führte diese Innovation dann auf den Markt als eigene Markenproduktion für Massenverbraucher ein.

Die Fa. Matsushita richtete ihr Augenmerk besonders auf die Entwicklungen ihrer Hauptmitbewerberin — der Fa. Sony, die durch ihre Geduld bekannt ist (sie gebrauchte fast zwanzig Jahre, um aus dem Kassettenvideorecorder, der übrigens durch die amerikanische Firma Ampex entwickelt wurde, ein erfolgreiches Geschäftsprojekt zu machen).

Nur in der letzten Zeit begann Matsushita ihre Imitationspolitik zu ändern. Vor einigen Jahren tritt die Firma z. B. als Wegbereiter auf dem Markt von aufnehmenden DVD-Players mit der Festplatte.

Die Firma S&S Cycle machte sich den Namen durch hochkünstlerische Nachahmung der Motoren Harley-Davidson. Dieser amerikanische Hersteller liefert seine Erzeugnisse an zwei Zehner Firmen, die die Motorräder in Harley-Stil produzieren.

Jährlich bestellen die Firma S&S Cycle einen neuen Harley, um seinen Motor zu zerlegen und Tuning zu machen. Bisher ließ sich die Fa. Harley-Davidson solche Ingenieurversuche gefallen. Aber vor kurzem stellte sie gegen S&S Cycle wegen der Patentrechtsverletzung bei Benutzung einiger Motorenbauteile eine Klage beim Gericht. Es sieht so aus, dass der Präsident von S&S Brett Smit mit solchem Ablauf der Ereignisse nicht berechnet hat.

Er wies den Kläger darauf hin, dass der Letzte und Firma die FS&S durch lange familiengebundene Traditionen verbunden sind:
„Mein Großvater, George Smit, trug in den 1950-er Jahren zum Aufbau des Marktes von  Hightech-V-Twins bei und half der Fa. Harley-Davidson einen Weltrekord in Bonneville im Jahre 1970 auszustellen“, so erklärte er in der offiziellen Pressemitteilung.

Die chinesische Industrie stellt eine Sammlung aus vielen Beispielen von verschiedensten, manchmal sehr groben Nachahmungen dar. Das weist die chinesische Autoindustrie nach. Der erste amtlich anerkannte private Autohersteller Geely wurde durch Hatchbacks bekannt, die die Modelle von Mercedes und BMW imitieren. Internationale automotive Konzerne versuchen natürlich von Zeit zu zeit die chinesischen Plagiatoren gerichtlich zur Verantwortung zu ziehen. So stellte Honda die Klage gegen Shijiazhuang Shuanghuan Automobile Co., Xinkai und andere chinesische Hersteller.

Genauso kämpfte die Fa. GM Daewoo Auto & Technology Co gegen  Gedankendiebstahl.

Sie legte der chinesischen Firma Chery Automobile Co zur Last, dass diese die Know-how der Klägerin benutzte, den Kleinstwagen Matiz nachmachte und auf dem Markt viele billiger als Original verkaufte. Nicht nur einzelne Firmen, sondern auch die ganzen Staaten können als Nachbilder auftreten. Im Jahre 1543 landeten die Seeleute aus Portugal in Japan und bekamen Essen und Wasser im Tausch gegen einige Gewehre. Dreißig Jahre später war einer dieser Seeleute in Japan und sah dort Tausende von Menschen, die mit den genauen Nachahmungen dieser Gewehre bewaffnet waren.

Amerika wurde später als „Land der Nachbilder“ genannt. Zumindest vor dem Zweiten Weltkrieg waren die USA zum großen Magnet für solche fremde Entwicklungen wie: Kraftfahrzeug, Webmaschine, Radio, Radar, Atomkraftwere, Polyesther, Penizillin. Der in England entwickelte Düsenantrieb wurde in den USA kaufmännisch angeeignet. Aber Amerika ist schon lange nicht der Hauptimitator der Welt. Diese Position nimmt China mit vollem Recht ein.

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